Routinen

Routinen verwendet fast jeder unbewusst oder bewusst. Eine typische Routine ist z.B. das Dribbeln mit dem Ball vor dem Aufschlag. Mit der technischen Ausführung hat dies natürlich nichts zu tun.

Das Ziel ist die Fokussierung / Konzentration auf die nächste (technische) Handlung. Dabei werden bewusst alle nicht-relevanten Informationen in den Hintergrund gedrängt. Das sind: Das Feld ist bekannt, als aufschlagender Spieler weiß ich, wo ich mich befinde, wo das Feld ist, wie hoch das Netz ist, usw. Umgebungsvariablen, wie Wind und Sonne beim Beachen sind bekannt, müssen aber ggf. noch einmal wahrgenommen werden. Der Schiedsrichter und die Zuschauer sind nicht wichtig und sollten ausgeblendet werden. Der eigene Partner, die eigene Mannschaft sind bekannt und können ebenfalls ausgeblendet werden. Die Folgehandlung, z.B. zu welcher Position man laufen muss, ist auch bekannt. Kann man diese Informationen ausblenden, kann man sich auf die nächste Handlung besser konzentrieren.

Wichtig ist: Jeder Spieler ist individuell. D.h. jeder muss seinen eigenen Satz an Routinen entwickeln.

Und Routinen brauchen natürlich Zeit. Anfangs erfordern sie Konzentration und wirklich gut funktionieren sie erst, wenn sie halb-bewusste Handlungen geworden sind.

a. Aufschlagsroutine

Das Ziel der Aufschlagsroutine ist sich auf den Aufschlag zu konzentrieren. Der Gegner ist bekannt, die Entscheidung wohin der Aufschlag geht, wurde meistens schon sehr viel früher getroffen.

Typische Routinen sind Dribbeln oder sich auf das Ventil des Balles zu konzentrieren. In der Hand den Ball drehen oder kurz vor dem Aufschlag eine leichte Drehung der Körperachse gehören auch dazu.

b. Annahmeroutine

Das Ziel der Annahmeroutine ist sich auf die Annahme zu konzentrieren. Da man nie alleine annimmt, lohnt es sich vorher, bevor der Aufschlag kommt, notwendige Informationen zu sammeln. Dazu gehört z.B. das Abklatschen mit anderen Annahmespielern (im Beach halt nur der Partner) an der Schnittstelle. Damit grenzen wir unseren Annahmebereich ab. Ein kurzer Blick zu den Linien hilft auch. Dann erfolgt die Routine.

„Startlöcher“ – im Sand ist dies einfach zu realisieren. Man zieht mit dem Fuß einmal den Sand glatt, um eine stabile Position zu bekommen. Die Fläche sollte leicht schräg sein, so daß ein schnelles Loslaufen möglich wird, daher der Begriff Startlöcher.

„Erden“ – eher in der Halle: kurz vor dem Aufschlag wird mit einer Hand der Boden berührt. Damit leiten wir alle unwichtigen Gedanken weg (z.B. die vorherige Annahme). Erden kommt aus der Elektrotechnik und ist die Ableitung von Fehlströmen auf die Masse.

c. Zuspielroutine

Die Zuspielroutine kann in der Halle vor dem Beginn des Spielzuges durchgeführt werden. Typische Routinen sind sich die Hände abwischen oder mit den Fingern ein Dach bilden und diese flexen. Beim Beachvolleyball ist das nicht so einfach, da man ja nicht weiß, wer zuspielt. Typische Routine ist hier das kurz vor dem Zuspiel die Hände über dem Kopf zusammen zu legen. Ein immenser Vorteil besteht darin, dass die Hände dann gleich schon korrekt ausgerichtet und besser geführt werden können. Daher der Begriff „Synchronisieren“.

d. Angriffsroutine

Eine Routine, die häufiger zu sehen ist, ist das kurze Klatschen in die Hände. Unbewusst ist dies ein Signal für jetzt Durchstarten, sich nochmal zur maximalen Leistung anzufeuern. Diese Routine ist besonders nach einer Abwehraktion wertvoll, da die Vorbereitung auf die Angriffsaktion in nur sehr kurzer Zeit passieren muss. (In der Elektrotechnik wäre das den Kontakt herstellen und sich aufladen).

e. Blockroutine

Es gibt beim technisch sauberen Blocken verschiedene Ziele im Sand. Wenn der Spieler unbedingt den Ball haben will, dann ist ein Greifen nach dem Ball sinnvoll. Das sieht man tatsächlich ab und an mal, dass die Blocker vor dem Blocken greifende Bewegungen ausführen.