Bildhafte Sprache

In der Wissensvermittlung werden Metaphern und eine bildhafte Sprache gerne verwendet, so auch im Training. Oft wollen wir als Trainer einprägsame Schlagwörter für Abläufe oder Situationen haben, die dem Trainierenden gut im Gedächtnis bleiben. In einer Trainingssituation können wir diese dann nutzen, um die Athleten an den korrekten Ablauf zu erinnern. Typische Beispiele:

Get-Ready-Position

Dies bezeichnet die Entfernung zum Netz, von der aus der Spieler seinen Anlauf (Stemmschritt) für den Angriff starten sollte, um einen maximal effizienten Angriff (bei optimalen Zuspiel) durchzuführen. Entsprechend ist dies eigentlich eine Linie, da die Position des Zuspiels variiert, aber sei’s drum, die Idee ist klar.

Lucky-Luke-Stellung

Das soll die Annahme- / Abwehrhaltung verdeutlichen. Hierbei gilt das: Knie vor Zehen, Ellbogen vor Knien. Der Spieler sollte die Ferse hoch bekommen, damit er schnell los kommt. Im Sand heißt das nicht notwendigerweise, dass die Ferse den Sand verlässt. Auch ist der Körperschwerpunkt fein ausbalanciert. Die Hände sollten im peripheren Sichtfeld sein und die Arme halb hoch leicht nach vorne zeigen. Das Bild kommt von einer Beachtrainerin (Elli) und wer Lucky Luke kennt, wird die Ähnlichkeit sofort sehen.

Startlöcher

Gehört zur Annahme im Sand und bedeutet, dass man bevor man sich im Sand auf eine Annahmeposition stellt, den Sand eben machen soll. Eine kleine Schräge sollte vorgesehen sein, so dass der Fuß optimal aufliegt und einen schnellen Start gewährleistet.

Hochzeitszone

Ist beim Beachvolleyball der Bereich zwischen zwei Annahmespielern. Selbst wenn sich die beiden gut kennen, kommt es hier zu Annahmeproblemen.

Uhrzeit

Das wird zur Erläuterung des Cuts verwendet. Führt man eine Schlagbewegung gerade aus zeigt der Daumen der rechten Hand auf 9 Uhr. Links entsprechend 3 Uhr. Beim Cut in die eine Richtung ändert sich die Daumenposition von 9 auf 7 oder 11 Uhr. Für Linkshänder entsprechend 1 oder 5 Uhr. Das hilft Trainierenden oft sich auf die Handbewegung zu konzentrieren.

Spielbrett

Ein Fachbegriff, der aber eine bildhafte Sprache enthält. Versuch doch bitte mal mit einem Brett auf den Armen den Ball anzunehmen. Das geht nur bei ordentlicher Spannung in den Armen.

Katzenbuckel

Ist eigentlich ein Knotenpunkt der Annahme / Abwehrtechnik und beschreibt die Rückenform bei voll durchgestreckten Armen (und vorgezogenen Schultern).

Linien- / Netznahes Bein

Bezeichnet das jeweilige Bein, dass dem Netz / der näheren seitlichen Außenlinie nahe ist. Das Liniennahe Bein sollte bei einer Annahme vor dem anderen Bein sein, weil dann der Körper in das Feldinnere zeigt. Beim Zuspiel soll (nach einer Auslegung) das Netznahe Bein vorne sein, damit das Zuspiel weniger leicht über das Netz passiert.

Marktplatz

Mal was aus dem Hallenvolleyball: Der Bereich zwischen 3 und 6 kurz hinter der Angriffszone. Da wird ein Ball gerne hingelegt, wenn die jeweilige Mannschaft diesen Punkt nicht ordentlich verteidigt.

Circus

Der Marktplatz, aber für die Verteidigung / Annahme. D.h. wenn ein Spieler die Annahme nicht hin bekommt, oder der Zuspieler verteidigt, ist das ein guter Punkt, um von da aus das Spiel weiter zu gestalten.

Crunch-Time

Die Zeit kurz vor Ende eines Satzes / Spiels und bezeichnet eher einen Punktestand.

Enges Spielkonzept

Eigentlich ein Fachbegriff und beschreibt die Nähe zwischen Zuspieler und Angreifer. Siehe Fachliteratur oder entsprechende Übungen in Beach-Trainer.

Roter Drehzahlbereich

Als Trainer drücken wir damit aus, dass die Trainierenden einmal richtig an ihr körperliches Limit gehen sollen.

Lift

Früher war der Ballkontakt beim oberen Zuspiel im Beachvolleyball deutlich länger als beim Hallenvolleyball. Bewegt man den Ball im oberen Zuspiel mit beiden Händen über eine Höhe von mehr als 1,5 Balldurchmesser ist das ein „Lift“. (Und sollte heute abgepfiffen werden)…

Windmühle

Bezeichnet einen technisch nicht ganz einfachen Schlag, bei dem der Arm nicht in einer normalen Ausholbewegung nach oben gebracht, sondern tatsächlich in einer Windmühlenartigen Bewegung rotiert wird. Das ist meistens nicht so gut für die Schulter, aber es gab einen deutschen Spieler, der es mit dieser Technik bis zum Timmendorfer Strand gebracht hat. Sein Name: verraten wir nicht, aber Don Quixote hätte gepasst.

No-Look-Cut

Unterhaltsamer Unsinn. Ziel ist es den Ball in eine Richtung zu spielen, dabei in die andere zu schauen. Idealerweise dabei noch hübschen Damen (Herren) auf der Promenade zu winken. Wird nur in Riccione in bestimmten Herrengruppen trainiert…